EIN Lob ist für die Katz

Emotionen beeinflussen unsere Wahrnehmung

Unsere Emotionen können unser Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster beeinflussen. Nach der Broaden-and-build-Theorie von Barbara Fredrickson begrenzen negative Emotionen unser Handeln und Denken auf das Sichern des Überlebens. Positive Emotionen wie z.B. Freude, Interesse, Zufriedenheit und Liebe haben einen erweiternden Einfluss auf unsere Aufmerksamkeitsfokus und unser Denkvermögen. Sie motivieren und lösen eine Aufwärtsspirale aus, die sich selbst fortsetzen kann, da wiederholtes Erleben positiver Emotionen wiederum motivierend wirkt. Bringen Sie Ihren Mitarbeitenden nicht nur bei Projektabschluss Lob und Anerkennung entgegen, sondern loben sie sie auch während eines Projekts. Das motiviert. Und Sie kurbeln mit jeder Bestätigung die positive Aufwärtsspirale an.

 

Das kann Lob bewirken

  • es gibt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
  • es steigert die Motivation
  • es steigert die Eigenverantwortung 

Emotionen sind ansteckend. Seien sie virulent mit Ihrer positiven wertschätzenden Art Ihren Mitarbeitenden und Mitmenschen gegenüber.

 

Aus positivem Feedback besser lernen

Wissenschaftler*innen der University of Chicago haben herausgefunden, dass Menschen aus positivem Feedback besser lernen als aus negativen Rückmeldungen. In den Studien erhielt eine Gruppe immer eine positive Rückmeldung, wenn sie richtig geantwortet hatte und keine, wenn sie falsch lagen. Die andere Gruppe erhielt nur Rückmeldung, wenn sie eine falsche Antwort abgegeben hatte. Die Probanden mit dem positiven Feedback verbesserten sich stärker als die mit dem negativen. Die Wissenschaftler*innen schlossen aus den Ergebnissen der Studie, dass direktes negatives Feedback das Selbstwertgefühl einer Person bedroht und damit den Lernprozess blockiert.

Achten Sie darauf, dass sich die Feedbackkultur in Ihrem Unternehmen möglichst auf positive Erfolge konzentriert und vermitteln Sie Ihren Mitarbeitenden, dass ein Fehler keine Bedrohung ist, sondern eine Chance sein kann.

 

Bad is stronger than good

Evolutionsbedingt schenken wir negativen Ereignissen mehr Aufmerksamkeit als positiven, um uns so vor möglichen Gefahren schützen zu können. Unser Gehirn ist daran gewöhnt, dass wir uns auf das Negative fokussieren, das heißt unser Wahrnehmungsfilter ist auf Negatives trainiert. Laut des renommierten Sozialpsychologen Roy F. Baumeister braucht es vier gute Erlebnisse, um ein schlechtes emotional auszugleichen. Er entdeckte den Negativitätseffekt als einen grundlegenden Aspekt unseres Wesens. Die gute Nachricht: Diesen können wir erkennen, steuern und überwinden. 

In der Führungsarbeit bietet es sich beispielsweise an, dass Sie mit Fragen an Ihr Team Ihre Mitarbeitenden dafür sensibilisieren was gut gelaufen ist. „Welche Tore haben wir als Team geschossen?“ oder „Was war positiv in der vergangenen Woche?“ So unterstützen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Wahrnehmung auf Positives zu lenken. Äußerst wirkungsvoll ist es auch, im Team Erfolge auf Post-its an eine Wand zu kleben und sie so sichtbar zu machen. Das motiviert für weitere Erfolge. Unseren persönlichen Wahrnehmungsfilter können wir auf Positives trainieren, indem wir beispielsweise ein Dankbarkeitstagebuch führen, in das wir jeden Tag niederschreiben, für was wir dankbar sind. Mir hilft diese Gewohnheit sehr. In fordernden Zeiten schützt sie mich vor dem Tunnelblick, alles schwarz und negativ zu sehen. In guten Zeiten verstärkt sie mein kleines Glück.

 

Weiterführender Lesetipp
„Die Macht des Schlechten“, Roy F. Baumeister und John Tierney