Die Kunst der Vereinigung

Sicherlich kennst Du das als Führungskraft: Du sollst Dich um das aktuelle Change-Projekt kümmern, Jahresziele definieren, den Geschäftsbericht vorbereiten, Mitarbeiter-Jahresgespräche führen, im Tagesgeschäft die Prozesse optimieren und dann nebenbei noch für Motivation und eine gute Arbeitsatmosphäre im Team sorgen. Eine wahre Mammutaufgabe!

Die Anforderungen an Führungskräfte steigen, da immer mehr Aufgaben bewältigt werden müssen. Die Kunst der sogenannten beidhändigen Führung ist es, mehrere Aufgaben, die teilweise in sich widersprüchlich sein können, zu vereinen. Beispielsweise wird Bestandsgeschäft gewahrt und gleichzeitig innoviert oder eine klare Linie in der Führung aufgezeigt und gleichzeitig den Mitarbeitenden Freiraum gelassen.

Um das zu erreichen, braucht es eine Flexibilisierung der Führungsleistung und eine Flexibilisierung der Denkweise. Es braucht einen erweiterten Denkansatz. Ein „entweder mache ich das oder das“ hilft aus meiner Erfahrung nicht mehr weiter. Es braucht eine „sowohl als auch“-Einstellung oder wie es der Managementberater Reinhard K. Sprenger ausdrückt „Denken Sie grau“. Das ist für die Schwarz-Weiß-Denker unter uns ein Paradigmenwechsel, der sich lohnt. Als Führungskraft solltest Du Deine Mitarbeitenden nicht nur im operativen Geschäft führen, sondern sie anregen, bei der Gestaltung der unternehmerischen Zukunft mitzuwirken. Dieser beidhändige Führungsansatz ist ein wichtiger Impulsgeber für Veränderungsprozesse.

Wie schaffst Du es, in der Führungsarbeit sowohl die operativen Aufgaben im Blick zu haben und zu optimieren und gleichzeitig zukunftsgewandt zu innovieren? Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Vielmehr können Dir folgende Fragen helfen, um Klarheit zu gewinnen, wo Du akuell stehst:

  • Muss ich diese Aufgabe selbst tun oder kann ich sie delegieren?
  • Wo braucht es tatsächlich meine Kontrolle tatsächlich?
  • Wie definiere ich Kontrolle für mich? Wie definiere ich Vertrauen? Wie spielen sie zusammen?
  • Wo kann ich noch mehr loslassen? Was hat mich bisher daran gehindert, das zu tun?
  • Wo kann ich das Wissen meiner Mitarbeitenden noch mehr nutzen, um meine Aufgaben fokussierter zu erledigen?

Mit dem Zitat „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“ des französischen Schriftstellers, Malers und Grafikers, Francis Picabia, wünsche ich Dir wertvolle Erkenntnisse für Deine Führungsarbeit.